Die Gestaltung und Verwaltung einer Website kann eine Herausforderung sein, besonders wenn man nicht in der IT-Branche tätig ist. Content-Management-Systeme (CMS) sind eine Lösung für dieses Problem, indem sie eine einfache Möglichkeit zur Verwaltung von Website-Inhalten bieten. Aber welches CMS passt am besten zu Ihnen? In diesem Beitrag gehen wir tiefer auf die Unterschiede, Vor- und Nachteile von statischen, dynamischen und Headless CMS ein.
Statische Websites und Statische Site Generatoren
Statische Websites sind Webseiten, die aus festen Inhalten bestehen, die sich nicht ändern, wenn sie von verschiedenen Benutzern aufgerufen werden. Sie sind so, als ob man ein gedrucktes Buch online stellt. Sie sind oft schneller und sicherer als ihre dynamischen Kollegen, da sie keinen Datenbank- oder Server-Code-Verarbeitung erfordern.
Ein Statischer Site-Generator ist ein Tool, das Ihnen dabei hilft, eine statische Website zu erstellen. Sie geben Ihre Inhalte und einige Designvorlagen ein, und das Tool erstellt daraus eine fertige Website. Es ist ein bisschen so, als ob Sie die Zutaten und das Rezept in einen Mixer geben, und heraus kommt ein fertiger Kuchen.
Vorteile:
- Sehr einfach zu nutzen, da es keine komplexen Funktionen gibt
- Schnell und sicher, weil es keine beweglichen Teile gibt, die kaputt gehen können
- Braucht weniger Server-Ressourcen, also günstiger zu betreiben
- Deutlich sicherer als dynamische Seiten, welches stets geupdatet werden müssen
- Wartung der Seite deutlich einfacherer, da kaum oder gar keine Updates notwendig sind
Nachteile:
- Nicht ideal für große Websites oder Websites, die oft aktualisiert werden müssen
- Bietet weniger interaktive Funktionen
Kostenfreie Anbieter statischer Site Generatoren
Jekyll, Hugo und Hexo sind drei populäre kostenlose statische Site Generatoren. Jekyll ist besonders nützlich für Blogs und einfache Webseiten, Hugo wird für seine Geschwindigkeit gelobt und ist ideal für größere Websites, während Hexo oft von Entwicklern wegen seiner zahlreichen Plugins und Themes bevorzugt wird.
Dynamische Websites und CMS wie WordPress
Dynamische Websites sind das Gegenteil von statischen Websites. Sie können sich verändern, je nachdem, wer sie ansieht, und sie können Informationen aus Datenbanken holen. Es ist, als ob Sie eine personalisierte Zeitung hätten, die sich jedes Mal ändert, wenn Sie sie lesen.
WordPress ist ein Beispiel für ein CMS, das dynamische Websites erstellt. Es ist ein bisschen so, als ob Sie einen Künstler hätten, der jedes Mal ein neues Bild malt, wenn jemand Ihre Website besucht.
Vorteile:
- Ermöglicht interaktive Funktionen und personalisierte Inhalte
- Kann große und häufig aktualisierte Websites bewältigen
- Sehr anpassungsfähig, also können Sie Ihre Website so gestalten, wie Sie es möchten
Nachteile:
- Braucht mehr Server-Ressourcen, also teurer zu betreiben
- Kann langsamer und weniger sicher sein, weil es mehr bewegliche Teile gibt
- Es benötigt eine Datenbank im Hintergrund
Headless CMS
Ein Headless CMS verwaltet nur die Inhalte einer Website und lässt die Darstellung der Inhalte an das Frontend, die Nutzeroberfläche, über.
Beispiel: Wie funktioniert ein Headless CMS?
Nehmen wir an, Sie verwenden Strapi, ein beliebtes Headless CMS. Sie erstellen und verwalten Ihre Inhalte in Strapi. Wenn ein Besucher Ihre Website aufruft, sendet das Frontend (zum Beispiel ein Framework wie React) eine Anfrage an Strapi. Strapi sendet dann die angeforderten Inhalte zurück, und das Frontend stellt diese Inhalte dar.
Kostenfreie Anbieter von Headless CMS
Es gibt mehrere kostenfreie Anbieter von Headless CMS, darunter Strapi, Ghost und Netlify CMS. Strapi ist sehr flexibel und kann auf Ihrem eigenen Server gehostet werden. Ghost ist ideal für Blogs und bietet eine gute SEO-Unterstützung. Netlify CMS eignet sich besonders gut für Websites, die mit Netlify, einer Plattform für Web-Entwicklung und -Hosting, gehostet werden.
Die Rückkehr der statischen Webseiten: Warum sie wieder im Trend sind
Statische Webseiten in den 90ern
Als wir vor vielen Jahren begannen, Websites zu erstellen, waren sie sehr statisch. Es war alles, was wir kannten. HTML mit etwas CSS und einem Hauch von JavaScript. Obwohl diese Webseiten für ihre Zeit cool waren, wirkten sie heute eher unansehnlich. Würde man allerdings einen Leistungstest durchführen, würden sie 100 Punkte für Performance erzielen, da sie lediglich eine statische Seite mit minimalstem JavaScript und CSS sind.Serverseitige Sprachen
Mit der Weiterentwicklung des Webs wandten sich viele Unternehmen von einfachem HTML ab und nutzten stattdessen serverseitige Sprachen. Dies war eine großartige Möglichkeit, Code zwischen Seiten zu teilen, Daten aus einer Datenbank zu erhalten und die Seite auf dem Server zu füllen, bevor das gerenderte HTML zum Client geschickt wurde. Das ist großartig für die Suchmaschinenoptimierung, da Seiten leicht von Suchmaschinen indexiert werden können. Es bedeutet jedoch auch, dass Front- und Backend-Code miteinander vermischt sind.Single Page Applications
Dann kamen Single Page Applications (SPA) auf den Plan. Mit SPA erhalten wir clientseitiges Rendern, was bedeutet, dass bei einer Seitenanforderung eine sehr einfache HTML-Seite zurück an den Browser geschickt wird und dann, wenn das JavaScript lädt, die Seite auf der Clientseite gerendert wird. Dadurch haben wir eine schnellere Navigation und keine Seitenwechsel-Flicker, da es wirklich nur eine Seite gibt und wenn wir die Seite wechseln, verwenden wir einfach JavaScript, um die Seite mit dem geänderten Inhalt neu zu zeichnen. SPA sind fantastisch, doch versuchen Sie mal, sie der Marketingabteilung eines großen Unternehmens zu verkaufen. Das erste, was man Ihnen sagen wird, ist, dass SPA von Suchmaschinen nicht gecrawlt werden können. Und in gewisser Weise haben sie recht.Die Renaissance der statischen Websites
Daher benötigen wir etwas, das so leistungsfähig ist wie unsere statischen Websites aus den 90ern, aber so dynamisch und kraftvoll wie unsere Single-Page-Anwendung und mit indexierbarem Code für eine bessere Suchmaschinenoptimierung. Und genau deshalb sind statische Websites wieder zurück. Aber wir gehen nicht zurück in die 90er. Statisch bedeutet nicht zwangsläufig statisch. Statische Websites können so dynamisch sein, wie Sie es wünschen.Wie funktioniert das?
Um den Prozess besser zu erklären, nehmen wir Nuxt.js als Beispiel: Sobald ein Nutzer eine Anfrage an die Webseite sendet, wird diese vom serverlosen Hosting – das bedeutet, ohne einen traditionellen Webserver – bereitgestellt. Die Seite ist bereits vorab gerendert, was bedeutet, dass alle Inhalte bereits fertiggestellt und für die Anzeige vorbereitet sind. Der Nutzer kann die Seite dadurch nahezu sofort sehen. Im nächsten Schritt kommt die sogenannte „Hydratation“ ins Spiel, eine Technik, die von Vue, einem populären JavaScript-Framework, angewendet wird. Bei der Hydratation übernimmt Vue das bereits vom Server gesendete statische HTML und verwandelt es in dynamisches HTML. Was heißt das? Es bedeutet, dass die Webseite nun auf Datenänderungen auf der Nutzerseite reagieren kann. Beispielsweise könnte ein interaktives Element auf der Webseite, wie ein Button, nun verschiedene Aktionen basierend auf Nutzereingaben ausführen. Diese Art von „Aufwecken“ statischer Seiten zu interaktiven, dynamischen Seiten ist es, was man als Hydratation bezeichnet. Man könnte sagen, es ist wie Magie: eine scheinbar starre und statische Seite erwacht zum Leben und wird interaktiv, sobald der Nutzer sie betritt.Vorteile von statischen Websites
Mit statischen Websites können Sie kostenlos auf einem statischen Hosting-Anbieter hosten. Es gibt keine Notwendigkeit für einen Server. Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern verringert auch das Angriffsvektor und reduziert den CO2-Fußabdruck, was Ihre Website umweltfreundlicher macht. Statische Websites sind schneller, da sie bereits gerendert sind, was die Performance erheblich verbessert. Und dank JavaScript und Frameworks wie Nuxt.js können statische Websites so dynamisch sein, wie Sie möchten. Die Unterschiede liegen in der Zeit bis zum ersten Byte und hinter den Kulissen. Der Nutzer ist derjenige, der am meisten von statischen Websites profitiert, und das Wohl unserer Nutzer sollte immer anVergleich: Welches CMS passt zu mir?
Die Wahl des richtigen CMS hängt von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab. Wenn Sie eine einfache Website mit wenig bis keinem dynamischen Inhalt erstellen möchten, könnte ein statischer Site Generator wie Jekyll, Hugo oder Hexo die beste Wahl sein. Diese sind einfach zu bedienen und kosten wenig bis gar keine Hosting-Gebühren. Wenn Sie jedoch eine Website mit vielen personalisierten und interaktiven Inhalten erstellen möchten, könnte ein dynamisches CMS wie WordPress besser zu Ihnen passen. WordPress hat eine größere Lernkurve als statische Site Generatoren, bietet aber auch mehr Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten. Ein Headless CMS wie Strapi, Ghost oder Netlify CMS könnte die beste Wahl sein, wenn Sie eine flexible und leistungsfähige Lösung benötigen, die Ihnen volle Kontrolle über Ihre Inhalte gibt. Es erfordert jedoch mehr technisches Wissen als die beiden anderen Optionen. Letztendlich hängt die Wahl des besten CMS für Sie von Ihren Zielen, technischen Fähigkeiten und Ressourcen ab. Durch die genaue Kenntnis Ihrer Anforderungen und das Verständnis der Stärken und Schwächen jeder Option können Sie die richtige Entscheidung treffen.
